Die Jungfrau bleibt ein Mann
homo.net Info vom 6. März 2025
von Webmaster Jan
Der Kölner Karneval hat eine lange Tradition - doch der CSD hat ihn längst überholt. Gut eine halbe Million Besucher kamen in diesem Jahr zum Rosenmontagszug, über eine Million zum letzten Kölner CSD. Bereits 2002 zog der Kölner CSD mit 1,2 Millionen Menschen mehr Publikum an als der Rosenmontagszug. Seitdem ist er der größte CSD in Europa.
Der erste Kölner Rosenmontagszug fand 1829 statt, der erste CSD 1979, also 150 Jahre später. Doch die schwulen Jecken brauchten nur 23 Jahre, um mit ihrem CSD in Führung zu gehen. Erstaunlicherweise dauerte es weitere 23 Jahre, bis in diesem Jahr endlich ein schwules Dreigestirn die offizielle Regentschaft über das närrische Volk übernahm.
Seit 1995 gibt es in Köln den ersten schwulen Karnevalsverein, die Rosa Funken, sowie die Rosa Sitzung, die, angeführt von Hella von Sinnen, mit ihrem bunten Programm schnell weit über die Schwulenszene hinaus bekannt wurde. Im Jahre 2003 kam die StattGarde Colonia Ahoj hinzu, die sich alsbald zu einem der mitgliederstärksten Karnevalsvereine entwickelte, fast alle schwul.
In diesem Jahr nun stellte die StattGarde das Dreigestirn aus Prinz, Bauer und Jungfrau. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) dichtete am 27. Februar 2025 in ihrem Bericht über die öffentliche Vorstellung des schwulen Trios: „Das Dreigestirn des Kölner Karnevals ist erstmals queer. Der befürchtete Shitstorm bleibt jedoch aus.“
Das dürfte außer der FAZ-Redaktion niemanden verwundern, denn nirgendwo ist die schwule Szene so deutlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen wie in Köln. Trotz intensiver Recherche findet sich nirgends ein Bericht über einen befürchteten Shitstorm. Könnte es sein, dass der ausgebliebene befürchtete Shitstorm nur in den Köpfen der FAZ-Redakteure tobte?
Jede Suche nach „+Köln +2025 +Dreigestirn +Shitstorm“ in jeder beliebigen Suchmaschine liefert als einziges Suchergebnis, das alle vier Suchbegriffe enthält, immer wieder nur die FAZ vom 27. Februar 2025.
So geht Homophobie im Nebensatz.
Eines ist sicher: Die Jungfrau im Dreigestirn wird auch in Zukunft ein Mann sein! Nur in den Jahren 1938 und 1939 musste die Jungfrau von einer Frau verkörpert werden. Damals war eine Regierung an der Macht, die männliche Jungfrauen zu schwul fanden und die sie deshalb ins KZ sperrte.
Nie wieder
Jan
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